Martinsgans

Was hat die Gans mit St. Martin zu tun?

Der Ursprung des Brauchtums ist nicht eindeutig geklärt.

Der Legende nach soll sich der barmherzige Heilige Martin aus lauter Bescheidenheit in einem Gänsestall versteckt haben, als er nach seiner Heldentat zum Bischof geweiht werden sollte. Das laute Gänseschnattern hätte ihn jedoch verraten und so wurde St. Martin zum Schutzpatron der Gänsezucht, und man isst traditionell am 11.11. eine Martinsgans.

Ein geschichtsorientierter Erklärungsansatz hingegen verortet den Ursprung für das gesellige Essen einer Martinsgans in einem historischen Ereignis.
Der Erklärungsversuch für dieses Brauchtum beruht auf der historischen Lehnspflicht am Martinstag, eine Praxis, die auf die mittelalterliche Gesellschaftsordnung und das Feudalsystem zurückgeht. Am Martinstag, dem 11. November, waren die Bauern verpflichtet, ihre Pacht oder Abgaben an die örtlichen Feudalherren oder Landesherren zu entrichten. Der Martinstag markierte in vielen Regionen den Beginn des sogenannten "Martinswinter" oder "Winterlehens". Das bedeutete, dass mit dem Martinstag die Pachtjahreszeit endete, und die Bauern ihre Pacht an ihre Herren zu zahlen hatten. Oft geschah dies in Form von Naturalien oder Lebensmitteln. Da diese häufig aus einer Gans bestand, bildete sich die Bezeichnung Martinsgans heraus. Weil der Martinstag traditionell mit einer Kirmes oder einem Tanzmusikabend gefeiert wurde, bot es sich an, die Gans zum Festessen zu machen und an diesem Abend festlich zu verspeisen.

Wie dem aus sei, in vielen Ländern, insbesondere in Deutschland und den Niederlanden, hat sich die Tradition des Martinsgansessens bis heute erhalten. Es ist üblich, an diesem Tag Gans zu essen und sich in geselliger Runde zu versammeln. Oft wird die Martinsgans mit Rotkohl und Klößen serviert.

Auch Wiesbaden bietet einige Restaurants, die diese Tradition pflegen . Ein paar Adressen sind hier besonders empfehlenswert: Das im schönen Frauenstein gelegene Weinhaus Sinz, im Wiesbadener Adamstal die Villa im Tal, oder das am Waldesrand zwischen Dotzheim und Frauenstein gelegenem Forsthaus Rheinblick und ganz zentral in der Stadt am Kurhaus das Benner’s.

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Brauns Fischrestaurant

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Café Blum